zum thema auto gibt es viele mythen und halbwahrheiten. hier eine zusammenstellung:
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die garantie erlischt nicht. viele garagisten erzählen den käufern eines neuwagens, dass wenn sie den service innerhalb der garantiezeit bei einer «nicht offiziellen garage», sprich, einer garage ihrer wahl, machen, die garantie erlischt. das stimmt nicht, punkt.
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die bremsflüssigkeit darf nicht mehr als 3% feuchtigkeit enthalten. so lautet das gesetz. dass man die bremsflüssigkeit vorsorglich alle 2 jahre wechselt, ist nur eine faustregel. die feuchtigkeit in der bremsflüssigkeit kann so einfach und präzise gemessen werden, wie das gewicht mit einer waage oder die körpergrösse mit einem meter.
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eine sim-karte im auto, zur übertragung eines notfall-signales, ist nicht gesetzlich vorgeschrieben. es gibt länder, in denen es so ein gesetz gibt, aber in der schweiz, sind es die hersteller, die daten sammeln wollen. wer nicht will, dass der hersteller weiss, wo sich das auto zu jeder zeit aufhält, kann den ausbau des notfallmoduls verlangen. alle anderen geschichten sind frei erfunden.
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eine vertrauenswürdige garage erkennt man unter anderem an der reaktion auf die frage: ob im falle einer teuren reparatur, z.b. der bremsscheiben, auspuffanlage oder steuergeräte, neu- und occasions-autoteile selber organisiert werden dürfen. gerade für ältere autos lohnt es sich manchmal nicht mehr, neue und vor allem teure teile einzubauen. es gibt professionelle autoteile-verwerter überall in der schweiz, welche eine hervorragende arbeit machen, und das auch im sinne der umwelt und nachhaltigkeit. die autoteile-nummer kann man sich von jedem garagisten geben lassen. mit dieser nummer kann man sich das ersatzteil z.b. bei einem autoteile-verwerter beschaffen. die meisten haben einen versand-handel.
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einen referenz-preis im internet suchen. die autoteile-nummer kann man auch im internet suchen, und so lässt sich sehr leicht feststellen, ob man mit einem problem alleine ist oder nicht. im internet gilt es immer eine gewisse wachsamkeit zu haben. wer sonst nie etwas im internet kauft, sollte sich das bei einem autoteil auch gut überlegen oder jemanden fragen, der sich regelmässig dinge im internet kauft. da lohnt es sich dann nicht, blauäugig zu sein. man ist besser beraten, wenn man die lokalen autoteile-verwerter kontaktiert.
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sich die reparatur vorher ansehen. einen garagisten, der nichts zu verbergen hat, darf man bei einer mehreren hundert franken teuren reparatur ruhig fragen, ob man sich das problem oder das defekte teil vor gängig kurz ansehen dürfte. das ist im grunde das normalste der welt. man sollte das nicht übertreiben. wenn man die zweifel nicht loswerden kann, gibt es immer noch die möglichkeit, sich bei einer 2. garage eine 2. meinung und offerte ein zu holen. auch das ist absolut legitim. letzten endes bezahlt man für die arbeitsstunden.
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das auswuchten von gelagerten sommer-/winter-rädern vor dem erneuten montieren ist unnötig. leider wuchten viele garagen die räder grundsätzlich vor jedem montieren aus. es gibt viel verwirrung und halbwissen. was das betrifft. man kann den garagisten keinen vorwurf machen, denn sie entfernen die alten gewichte vom rad, ohne es vorher zu prüfen. das resultat des auswuchtens wird immer leicht anders ausfallen, aber die abweichung ist so klein, dass es nicht gerechtfertigt ist, die räder jedes mal neu zu wuchten. wer einmal mit einem nicht richtig ausgewuchteten rad gefahren ist, wird das noch wissen. etwas ganz anderes ist das auswuchten, wenn man die pneus von der felge runter nimmt. dann, aber nur dann, muss man die räder auswuchten lassen. eine geschichte möchte ich hier noch erzählen: ein garagist hat mir mal erzählt, dass sich die pneus auf den felgen verschieben und man deshalb die räder jedes mal auswuchten müsste. man stelle sich einmal vor, dass sich die pneus beim bremsen tatsächlich auf der felge verschieben würden. diese geschichte ist absurd, weil die pneus auf der felge festgeklebt werden. das zeigt deutlich, weshalb ein erneutes auswuchten unnötig ist.
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wer im jahr weniger als 10'000 km fährt, muss nicht extra sommerreifen montieren. die winterreifen genügen. ein satz reifen macht bis zu 40'000 km, d.h. die sommer- und winterreifen schaffen ca. 80'000 km und müssten dann alle 8 jahre ersetzt werden. gerade bei einem älteren fahrzeug kann man nicht sagen, ob es noch 8 jahre lang fährt. beim fahren mit winderreifen im sommer, kann man kaum einen unterschied feststellen. die swisscom z.b. betreibt die gesamte fahrzeugflotte nur mit winterreifen.
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eine sehr teure reparatur (motorschaden oder ähnliches) kann beim hersteller aus kulanz beantragt werden. das entscheidende kriterium dafür ist, ob der letzten service bei einer «offiziellen garage» gemacht worden ist. selbst dann, wenn infolge eines motorschadens das auto nicht mehr fährt, kann ein service in einer «offiziellen garage» gemacht werden. danach kann die kulanz beim hersteller beantragt werden.